Sanierung "Altes Gaswerk" Rostock
Rostock-
Steintor-Vorstadt (swr) • Mit einem symbolischen Akt wird die Sanierung des "Alten Gaswerkes" in Rostock, Bleicherstraße, am 9. Mai 2011, um 13:00 Uhr durch den Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Mecklenburg-Vorpommern, Herrn Dr. Till Backhaus, eingeleitet.
1856 begann die Geschichte der Energieerzeugung in der Hansestadt Rostock und wurde 1991 mit der Erdgasumstellung an diesem Standort beendet.
In dieser Zeit gab es im Rahmen der verschiedensten Produktionstechnologien zahlreiche und sehr unterschiedliche Einbringungen von Kontaminierungen in das Erdreich, die zu nachhaltigen Schäden führten.
In einem Vertrag zwischen der Stadtwerke Rostock Aktiengesellschaft, dem StALU Rostock und der GAA - Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten M-V mbH ist das Sanierungsziel vereinbart:
Es gilt, den Nachschub von Schadstoffen aus der Altlast in das Grundwasser auf ein hinreichendes Maß zu reduzieren und damit gleichzeitig mittelfristig eine Trendumkehr der Schadstoffbelastungen zu erreichen, so dass dauerhaft keine Gefahren und erhebliche Nachteile für den Einzelnen oder die Allgemeinheit entstehen.
Die Hauptlastbereiche sind das alte Steinkohlegaswerk und der Bereich "Teersee/Ölspaltanlage". In diesem Bereich wurde bereits 1997 durch den Bau der Doppelspundwand über eine Länge von 300 m eine erste Sicherungsmaßnahme vollzogen.
Aus den vorliegenden positiven Erfahrungen zur Wirkungsweise dieser Doppelspundwand wurde die Alternative einer Gesamtsicherung des Gaswerkstandortes aufgeworfen und deren Machbarkeitsanalyse in einer weiteren Planung gefordert. Die entwickelte Variante sieht die Errichtung einer Dichtwand vor, die unter Einbeziehung der vorhandenen Doppelspundwand das gesamte historische Gaswerksgrundstück abstromig sichern wird. Die Gesamtlänge beläuft sich auf ca. 1000 m (incl. der bereits bestehenden 300 m Doppelspundwand). Dem prognostizierten Grundwasseraufstau im Grundwasser vor der Dichtwand wird durch anstromige Grundwasserentnahme mittels Horizontfilterbrunnen und Teilflächenversiegelung wirksam begegnet.
Diese Dichtwand wird einen weiteren Schadstoffaustrag über das Grundwasser somit wirksam unterbinden.
Die Bauzeit für das Sanierungsvorhaben beläuft sich auf ca. 2 Jahre. Die Gesamtkosten sind mit ca. 5,7 Mio. Euro ermittelt worden. Die Maßnahmen erhalten die Verlängerung der Spundwand, eine Horizontalfilterbrunnenanlage, die Grundwasserreinigungsanlage, eine teilweise Oberflächenabdichtung und die Schaffung des Stauraumkanals.
In den vergangenen drei Jahren wurden insgesamt 46 Gebäude und Anlagen vom Gelände "Altes Gaswerk" beräumt. Diese Kosten beliefen sich auf 1,9 Mio. Euro.
"Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten können wir uns sehr gut eine Photovoltaikanlage an diesem Standort vorstellen! Damit setzen wir hier die Tradition der Energieerzeugung in regenerativer Form fort", so Oliver Brünnich, Mitglied des Vorstandes der Stadtwerke Rostock Aktiengesellschaft.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Energie | Fr., 16.01.1970 - 03:29 Uhr | Seitenaufrufe: 857« zurück zur News-Übersicht