Geburten in Deutschland - 1,6 Kinder pro Frau / News / Seestadt Rostock
Besuche HRO-News.de auf facebook
 

Wetter

News

Top 7 - Meist gelesene News
Ingeborg Grau (92) ist im Zweiten Weltkrieg als Schülerin von Rostock nach Plau am See evakuiert worden. Die Zeitzeugin erinnert sich an das Kriegsende 1945. Als 13-Jährige erlebte sie, wie die sowjetischen Soldaten in Warnemünde einrückten.
Quelle: OSTSEE-ZEITUNG | Di., 10:06 Uhr
Verkürzte Wartezeiten, neue Bahnen, Streckenerweiterungen und mehr Angebote fürs Wochenende. Für das gerade begonnene Jahr hat sich die Rostocker Straßenbahn AG viel vorgenommen. Denn die Fahrgastzahlen steigen.
Quelle: OSTSEE-ZEITUNG | Mo., 18:57 Uhr
Drei polizeibekannte Jugendliche haben einen obdachlosen Mann so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste.
Quelle: NDR.de | Mo., 21:10 Uhr
Unfall in Rostock - 100-Kilo-Wildschein knallt mit Auto zusammen - Bild: Bild.de
Das ist der Alptraum aller Autofahrer! Das Tier rannte auf eine Schnellstraße.
Quelle: Bild.de | Mi., 10:51 Uhr
Die Komikerin Ilka Bessin ist am Montagabend (6. Januar) in der Rostocker Stadthalle mit ihrer Bühnenfigur aufgetreten ? nach zwei krankheitsbedingten Absagen. 2000 Fans kamen zur Show. Warum ein Mädchen vorsorglich Kopfhörer bekommen hat, wie zwei Fan...
Quelle: OSTSEE-ZEITUNG | Di., 08:08 Uhr
Verbrennungen, Unfälle und Festnahmen: Die Silvesternacht in Mecklenburg-Vorpommern verlangte den Feuerwehrleuten und den Polizisten viel ab. Die Gewerkschaft der Polizei fordert gemeinsam mit Umweltschützern ein Verbot von Silvesterböllern, die von Pr...
Quelle: OSTSEE-ZEITUNG | Di., 10:38 Uhr
Trotz schwierigem Umfeld hat der Rostocker Fracht- und Fischereihafen im vergangenen Jahr 850.000 Tonnen Güter umgeschlagen.
Quelle: NDR.de | Di., 11:29 Uhr

Geburten in Deutschland - 1,6 Kinder pro Frau

Rostock (mpidr) • Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung legt erstmals korrigierte Geburtenraten vor. Sie liegen deutlich über den amtlichen Ziffern. Die Wissenschaftler erwarten eine Trendumkehr im deutschen Geburtenverhalten.

Die offiziellen Geburtenraten (sog. „zusammengefasste Geburtenziffer“) unterschätzen die Geburtenneigung, da sie nicht die endgültige Zahl der Kinder angeben, die ein Frauenjahrgang in seinem Leben gebiert, sondern einen vorab berechneten künstlichen Wert (für 2010: 1,46 Ost und 1,39 West). Dieser unterschätzt die endgültige Kinderzahl, wenn Frauen die Geburt ihrer Kinder in ein immer höheres Alter aufschieben, was in Deutschland der Fall ist. Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Demografische Forschung (MPIDR) in Rostock ist es nun erstmals für Deutschland gelungen, diesen so genannten „Tempo-Effekt“ der alternden Mütter aus den Geburtenraten herauszurechnen: Der korrigierte Durchschnittswert für die Jahre 2001 bis 2008 liegt demnach bei etwa 1,6 Kindern pro Frau sowohl für West- als auch für Ostdeutschland.

Die MPIDR-Forscher Joshua Goldstein und Michaela Kreyenfeld, die ihre Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift „Population and Development Review“ veröffentlichten, konnten die Korrekturen berechnen, da ihnen zum ersten Mal eine Zeitreihe verlässlicher Daten darüber vorlag, in welchem Alter Frauen in Deutschland ihre ersten, zweiten oder folgenden Kinder bekamen. Diese Zeitreihen, die für die Tempo-Korrekturen unerlässlich sind, gab es hierzulande bisher nicht, da die offizielle Geburtenstatistik sie nicht erheben konnte.

Den MPIDR-Wissenschaftlern gelang es nun jedoch, eine solche Zeitreihe auf Basis von Krankenhausdaten genau zu bestimmen (siehe Tabelle auf Datenblatt): In Ost wie West steigt das Alter demnach etwa gleich stark: um fast zweieinhalb Monate pro Jahr im Durchschnitt seit 2001. „Das Geburtenverhalten in Ost und West unterscheidet sich trotzdem immer noch deutlich“, sagt Demografin Michaela Kreyenfeld. Insbesondere werden ostdeutsche Frauen früher Mütter: 2008 durchschnittlich mit 27-einhalb Jahren, ein gutes Jahr vor den West-Müttern.

Die 1970er-Jahrgänge bekommen wieder mehr Kinder

Obwohl die tempo-korrigierte Geburtenrate einen verlässlicheren Eindruck des Geburtenverhaltens gibt als die zusammengefasste Geburtenziffer, ist auch sie nur ein Schätzwert. Auch dieser Wert wird auf Jahresbasis berechnet, um das aktuelle Geburtenverhalten wiederzuspiegeln. Das „tatsächliche“ Geburtenverhalten kann jedoch nur rückblickend auf Basis von Geburtsjahrgängen berechnet werden, mit der so genannten „endgültigen Kinderzahl“.

Deshalb untersuchten Goldstein und Kreyenfeld auch diese Zahl, die sich immer erst dann für einzelne Geburtsjahrgänge angeben lässt, wenn deren Frauen ein Alter von etwa 50 Jahren erreicht haben. Für den Jahrgang 1961 (wird dieses Jahr 50 Jahre alt) liegt die endgültige Kinderzahl bei 1,6 Kindern pro Frau für die alten und bei 1,8 für die neuen Bundesländer. Mit ihren Daten über das Alter der Mütter prognostizierten die MPIDR-Demografen nun erstmals auch den weiteren Verlauf der endgültigen Geburtenrate nach Geburtsjahrgängen.

Demnach sinkt die Kinderzahl für die Frauen, die Anfang der 1960er-Jahre geboren wurden, zunächst auf Werte zwischen 1,5 und 1,6 Kinder pro Frau, und setzt so den Abwärtstrend der letzten Jahrzehnte fort (siehe Grafik auf Datenblatt). Doch dann steigt sie wieder an: „Die Geburtsjahrgänge um 1970 scheinen die Trendwende zu markieren“, sagt Joshua Goldstein. Zwar seien die Vorausberechnungen für Jahrgänge nach 1970 mit einiger Unsicherheit behaftet. Die Trendumkehr sei jedoch sehr wahrscheinlich.

Einfluss der Familienpolitik möglich, aber nicht bewiesen

„Die Trendumkehr bei den endgültigen Geburtenraten könnte mit Änderungen in der jüngeren Familienpolitik zusammenhängen“, sagt Joshua Goldstein. Denn sie beträfe die Generation junger Frauen, die als erste in den Genuss von steigender Kinderbetreuung Unter-Dreijähriger und des neuen Elterngeldes komme. Allerdings würde die Trendumkehr auch in den internationalen Trend passen. Auch in anderen europäischen Länder lässt sich für die jüngeren Geburtsjahrgänge ein leichter Anstieg der endgültigen Kinderzahl beobachten.

Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Wissenschaft | Fr., 16.01.1970 - 06:20 Uhr | Seitenaufrufe: 278
« zurück zur News-Übersicht
Sie möchten auch Ihre Pressemitteilungen hier veröffentlichen? Dann senden Sie diese bitte an presse «at» hro-news.de.
Wir behalten uns das Recht vor, bestimmte Mitteilungen ohne Angaben von Gründen nicht zu veröffentlichen.
www.seestadt-rostock.de - Copyright 2025