Polizeieinsatz am 1. Mai in Rostock / News / Seestadt Rostock
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Polizeieinsatz am 1. Mai in Rostock

Rostock (PIHR) • Am heutigen 1. Mai waren in der Hansestadt Rostock insgesamt 24 Demonstrationen angemeldet worden, um dem Aufzug der NPD entgegen zu treten. Den Anfang machte ein Zug von ca. 200 Fahrrädern der sich vom Doberaner Platz in Richtung Lütten-Klein bewegte. Bis gegen 11:00 Uhr versammelten sich weit über 600 Teilnehmer für den Demonstrationszug der DGB-Jugend in Groß Klein. Ein Brand von drei mit Holz beladenen Güterwaggons im Bereich des S-Bahn Haltepunktes Parkstr. und zwei Gegenstände auf der Strecke, bei denen man davon ausgehen musste, dass es sich um Sprengeinrichtungen handelt, führten zu einer fast 5stündigen Sperrung des S-Bahnverkehrs zwischen Rostock-Hauptbahnhof und Rostock-Bramow. Dadurch war es den Teilnehmern der NPD-Demonstration nicht möglich, ihren geplanten Aufzugsort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Vor diesem Hintergrund meldete die NPD wieder ihre ursprüngliche Aufzugsroute in Rostock-Dierkow an. Auch die Teilnehmer der Gegendemonstrationen machten sich auf den Weg nach Dierkow, um dort ihren Protest zum Ausdruck zu bringen. Dabei bewegten sich zwischenzeitlich ca. 300 überwiegend vermummte Personen des auf der Straße Am Strande in Richtung Vorpommern-Brücke. Um einen Zusammenstoß zwischen beiden Lagern zu verhindern, wurden diese zur Rostocker Holzhalbinsel in den Bereich der dortigen Versammlung abgeleitet. Der Zug der NPD setzte sich gegen 14:30 Uhr vom Dierkower Kreuz mit ca. 300 Teilnehmern in Bewegung, konnte aber auch in Dierkow nicht seinen geplanten Verlauf nehmen. Der Versammlungsleiter stimmte einem weiteren Verlauf durch die Gutenbergstr. und die Rövershäger Chaussee zu. Dort wurde die Versammlung gegen 17:30 Uhr nach einer Kundgebung beendet. Die Abreise der Demonstrationsteilnehmer der NPD erfolgte dann weitgehend ab Haltepunkt Rostock-Kassebohm. Der Demonstration stellten sich bei den verschiedensten Veranstaltungen ca. 2000 Personen entgegen. Im Verlaufe des Tages mussten sieben Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungs- bzw. Sprengstoffgesetz sowie wegen Störung des Bahnverkehr und Brandstiftung eingeleitet werden. Am heutigen Tag gewährleisteten 1500 Beamte der Landes- und Bundespolizei sowie der Polizeien anderer Bundesländer einen weitgehend friedlichen Verlauf der zahlreichen Veranstaltungen rund um den 1. Mai in Rostock. Die Polizeiführer der Bundespolizei, Heinrich Henrichs und der Landespolizei, Michael Ebert, freuen sich darüber, dass der friedliche Protest in der Hansestadt Rostock seinen Platz gefunden hat.

Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Polizeibericht | Sa., 17.01.1970 - 05:36 Uhr | Seitenaufrufe: 238
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