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Bundesweite Kampagne für eine gerechte Krankenhaus-Reform

(HRPS) • Das Klinikum Südstadt Rostock beteiligt sich morgen, am 23. September 2015, an der bundesweiten Kampagne der Krankenhäuser für einen neuen Entwurf einer Krankenhausreform. In einer so genannten aktiven Mittagspause werden sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums an einer von der Deutschen Krankenhausgesellschaft initiierten Luftballonaktion beteiligen. Um 12 Uhr werden Luftballons, verbunden mit einer an den Bundestag adressierten roten Karte, auf den Weg gebracht.
Auf der Karte wird gefordert, eine bessere Krankenhausreform zu beschließen und die jetzigen Pläne zu verwerfen, da sie die Krankenhäuser in Deutschland gefährden.

Das in der Öffentlichkeit als Qualitätsoffensive dargestellte Krankenhaus-Strukturgesetz hat tiefgreifende negative Auswirkungen auf die strukturelle und finanzielle Situation der Krankenhäuser. Auch in Mecklenburg-Vorpommern, auch bei uns. Der bisherige Gesetzentwurf ist in keiner Weise geeignet, die zentralen Probleme der stationären Versorgung zu lösen. Die unzureichende Finanzierung der Personalausstattung, insbesondere der Tarifentwicklung  und der Pflege, der Investitionen sowie die weitere erhebliche Unterfinanzierung der Notfallversorgung in Krankenhäusern werden nicht  behoben sondern ausgeweitet.

Einige Kernpunkte der Reformvorschläge der Bundesregierung zeigen, dass es keinesfalls zu einer Verbesserung der Situation der Krankenhäuser kommen wird. Der Wegfall des von den Krankenkassen bisher an alle Krankenhäuser bezahlten sogenannten Versorgungszuschlages ab 2017 bedeutet z.B. für das Klinikum Südstadt, dass Einnahmen des Klinikums in Höhe von 600.000 Euro gefährdet sein könnten. Dafür vorgesehene Ausgleichsangebote sind nicht genau definiert und werden nach jetziger Sicht die Unterfinanzierung bei der Pflege nicht auffangen. Die Preise, die für unsere hochqualifizierten Krankenhausleistungen zu zahlen sind, sollen weiterhin gedrückt werden, da sowohl eine Erhöhung der Patientenzahlen als auch die Steigerungen der Leistungen pro Patient über einen Zeitraum von fünf Jahren bestraft werden sollen.

Krankenhäuser sind in Deutschland unverzichtbar in die Notbehandlung der Bevölkerung einbezogen. Dafür hält jedes Krankenhaus qualifiziertes Personal und eine moderne Ausstattung vor. Die medizinischen Leistungen in den Notaufnahmen werden seit Jahren ungenügend vergütet. Die Reform sieht zwar eine Steigerung der Vergütung vor, aber eine kostendeckende Bezahlung wird weiterhin nicht erreicht. Das mit den Krankenkassen zu verhandelnde Budget der Krankenhausleistungen des Klinikums Südstadt Rostock soll künftig ohne Berücksichtigung der Tarifentwicklung bei Ärzten und Krankenschwestern vereinbart werden, so dass die tarifbedingten Personalkosten nicht gedeckt sein könnten.

Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Gesundheit & Soziales | Sa., 17.01.1970 - 17:48 Uhr | Seitenaufrufe: 79
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