MOINS öffnet weitere Türen für die Obdachlosenhilfe – Projekt startet heute
Rostock (HRPS) • Hilfe für Obdachlose setzt jetzt in Rostock auf einen neuen innovativen Türöffner. Mit dem griffigen MOINS - Menschen vor Obdachlosigkeit intelligent schützen – bietet die Hanse- und Universitätsstadt als erste Kommune in Mecklenburg-Vorpommern ab sofort Menschen in Not Zugang zu einer dauerhaften Unterkunft. Von Obdachlosigkeit Bedrohte oder bereits Betroffene bekommen innerhalb des „Housing-First-Konzeptes“ eine eigene, feste Wohnung. Dabei wird der Wohnraum direkt und ohne Vorbedingungen vermittelt. Ziel des auch von lokalen Partnern der Wohnungsbranche unterstützten Projektes ist es, Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit auch präventiv zu überwinden. Die Betroffenen werden von Sozialarbeiter*innen, dem psychologischen Dienst sowie Mitarbeiter*innen des Amtes für Soziales und Teilhabe betreut.
„Mit MOINS steht Rostock als Modellregion für innovative Ansätze in der Obdachlosenhilfe. Es verbindet pragmatische Lösungen mit langfristigen Perspektiven, um Menschen in Not eine Zukunft zu bieten“, unterstrich Senator Steffen Bockhahn heute anlässlich des Projektauftaktes. „Wohnen als Menschenrecht steht im Mittelpunkt des Konzeptes“, so der Senator. Es war nach einem Prüfauftrag der Rostocker Bürgerschaft entwickelt und in engem Austausch mit dem Bundesverband „Housing First“ und dem „Housing First“ Projekt in Berlin erarbeitet worden.
Das vierjährige Vorhaben, das sich auf enge Kooperationen mit Wohnungsunternehmen, Sozialdiensten und weiteren lokalen Akteuren stützt, wird mit 2,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt. So soll unter anderem eine zentrale Fachstelle für Wohnraumerhalt aufgebaut werden. Hier geht es um Kontakte, die Entwicklung von Standards und Kooperationsvereinbarungen, beispielsweise mit den örtlichen Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften.
In Rostock leben nach aktuellen Schätzungen derzeit rund 60 bis 80 obdachlose und knapp 300 wohnungslose Menschen. 2023 haben insgesamt 597 Personen die Wohnungslosennotfallhilfe in Anspruch genommen. Hinzu kommen Obdachlose, die Hilfsangebote ablehnen sowie die „nicht sichtbaren Obdachlosen“, die im Stadtbild untertauchen oder zeitweise Unterbringungen bei Freunden und Familie nutzen.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Gesundheit & Soziales | Mi., 21.01.1970 - 02:31 Uhr | Seitenaufrufe: 9« zurück zur News-Übersicht